„Badland“, ursprünglich als kurzweiliges Android- und iOS-Game entwickelt, bahnt sich seinen Weg auf die großen Bildschirme über Xbox und PlayStation. An Geschicklichkeitsspielen interessierte Personen mit relativ hoher Frustrationsgrenze sollten auf ihre Kosten kommen.
Ab in die Lüfte
Das Wesentliche ist schnell erzählt. Ihr müsst einen kleinen schwarzen Klops vom linken Rand eines Levels bis zur rechten Seite dirigieren. Fortbewegt wird das auf den Namen Clony getaufte Bällchen per Flügelschlag. Mit anderen Worten gebt ihr mittels Drücken der A-Taste, oder wahlweise zur genaueren Steuerung der Trigger die Stärke des Flügelschlages eures kleinen Kollegen an. Klingt erstmal nicht so schwierig.
Trial & Error
„Badland“ gibt optisch einen netten Sidescroller ab, der zeitweise durch die silhouettenhaften, schwarzen Vordergründe ein wenig an das geniale „Limbo“ erinnert. Einzig die Hintergründe kommen farbenprächtiger, doch immer stimmungsvoll daher. Auch die zaghafte Klangkulisse vermittelt einem ein angenehmes Mittendrin-Gefühl ohne dabei lästig zu sein. Ablenken lassen sollte man sich von beidem allerdings nicht allzu sehr, denn die insgesamt 100 Level sind durchweg mit Fallen und PowerUps gespickt, die nicht immer von Vorteil sind. Einige machen Clony kleiner, andere lassen ihn wachsen und wieder andere duplizieren ihn. Hierbei folgen alle Klone gleichzeitig eurer Tasteneingabe und ihr müsst regelmäßig einige opfern um andere nach vorn zu bringen. Multitasking ist angesagt!
Cholerisch veranlagt?
Wer also recht schnell damit ist das Gamepad schwungvoll Richtung Fernseher zu katapultieren oder den mit Energydosen gespickten Schreibtisch energetisch leer zu fegen, sollte die Finger von „Badland“ lassen. Gerade in den späteren Levels werden die Abschnitte regelmäßig richtig knackig. Fair gesetzte Speicherpunkte dämpfen cholerische Gemütszustände, doch irgendwann hat man den einen oder anderen Teil doch öfter gesehen, als einem lieb ist und Clony wurde ein weiteres Mal zersägt, zerquetscht oder durch minenartige Explosionskörper an die Wand geklatscht.
Fazit
Für ruhige Gemüter bekommt man mit „Badland“ ein optisch äußerst ansprechendes Geschicklichkeitsspiel geboten, welches einiges an schnellen, langsamen, physikalischen und stets fordernden Rätseleinlagen bietet. Die Flappy-Bird-Steuerung kann man mögen, muss man aber nicht. Ich für meinen Teil fühle mich in den düsteren Welten eines „Limbo“ wohler und werde auf kurz oder lang, in Momenten der Langeweile, wohl wieder zu diesem Titel greifen. Nett, aber so richtig mehr auch nicht.
PRO:
- gelungene Atmosphäre, auch dank starker, räumlicher Soundkulisse
- ansprechende Optik
- intuitive Steuerung
CONTRA:
- birgt hohes Frustpotenzial
- gerade in schnellen Abschnitten hartes Trial & Error
