Thief

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thief xbox 360 cover
kategorie: Spiel
genre: Stealth-Action
publisher: Square Enix
plattform: PC, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One

VÖ: 28.02.2014

Nachdem 2004 der letzte Teil der „Thief“-Reihe herauskam, wurde es nun wirklich Zeit, dass endlich mal wieder ein frischer, neuer Titel die Chronologie fortsetzt. Nach vielen Jahren des Entwicklungsdurcheinanders und einem vorläufigen Arbeitstitel „Thief 4“ konnte man sich nun auf ein Konzept und einen Titel einigen: „Thief“. Nicht mehr und nicht weniger. „Thief“ gehört zum Stealth-Genre, welches es mit seinen Titeln von 1998 an mitgeformt hat. Der neue „Thief“-Teil stellt dabei eine Neuauflage des ersten Vertreters der Reihe: „Thief – Dark Project“ von 1998 dar. Fans bangen bei solchen Versuchen natürlich immer, ob die Entwickler es tatsächlich schaffen dem Original gerecht zu werden und sich detailgetreu an die Vorlage zu halten, um die Authentizität und das spezielle, „Thief“-eigene Feeling auch beim neuen Teil erfolgreich neu zu erschaffen. Haben Sie dies geschafft? Lest am Ende dieses Beitrags die Antwort!

Story

Du schlüpfst wieder in die Rolle von Garrett, dem Meisterdieb. Dieser hat wieder einmal einen Auftrag von seinem alten Freund und Hehler Basso übernommen und ist gerade dabei ihn auszuführen als plötzlich ein bekanntes Gesicht aus der Vergangenheit auftaucht und für ziemlich viel Aufruhr sorgt. Erin, Garretts ehemaliger Schützling ist nämlich so gar nicht vorsichtig und bringt beide bei der Ausführung des Auftrags durch riskante Manöver in die Bredouille. Der Auftrag scheitert als sie eine mysteriöse Zeremonie stören und nach einem Gerangel durchs Dach stürzen. Nach einer geraumen Zeit findet Garrett wieder zu sich und sieht sich nun mit einer stark veränderten Stadt konfrontiert: Eine Krankheit ist ausgebrochen und Baron Northcrest herrscht brutal mit seiner unbarmherzigen Wache über die Stadt. Zu allem Überfluss hat sich auch etwas in Garrett verändert als er in Kontakt mit der Energie kam, die bei der Zeremonie heraufbeschworen wurde. Viele Dinge also, mit denen Garrett nun klar kommen und die er verstehen lernen muss.

Gameplay

Am Anfang des Spiels findet sich der Spieler, wie soll es anders sein, im Prolog wieder und wird Stück für Stück in die Bewegungsabläufe von Garrett eingeführt. Das läuft flüssig und eingängig ab, sodass man schnell reinkommt. Das Steuerungssystem ist einwandfrei programmiert und überzeugt durch seine Einfachheit und punktgenaues Funktionieren. Dabei wird der Spieler weder über- noch unterfordert. Auch die Atmosphäre ist atemberaubend inszeniert und fängt den Spieler gleich direkt ein, sodass es ein Leichtes ist, sofort in die Welt von Garrett einzutauchen. Dazu tragen Licht-und Schatteneffekte – unabdingbar für Garretts unsichtbare Vorgehensweise als Dieb – sowie liebevoll und detailreich gestaltete Dialoge mit guter Synchronisation als auch eine Soundkulisse bei, bei der man glaubt die Wachen 30 Meter weiter stünden direkt nebenan um die Ecke. Zugegeben, das stört manchmal etwas, will man sich auf Geräusche verlassen beim Herumschleichen in Häusern oder auf der Straße. Zudem sind die Zwischensequenzen sehr schön gestaltet, lässt man die mangelhafte Mimik der Personen mal außer Acht.

Spielprinzip und Map

Die Storyline gliedert sich wie üblich in Haupt- und Nebenmissionen und obwohl die Nebenmissionen mit einem Marker auf der Karte zum besseren Auffinden versehen sind, gestaltet sich die Suche nach dem Startpunkt der Quests etwas schwierig: Das Mapdesign ist  unübersichtlich und irreführend und mithilfe der Karte ist es auch nicht einfacher sich zurecht zu finden. Auch sehr gut ortientierungsbefähigte Spieler werden nicht ganz so schnell zurechtkommen und am Anfang ist erst einmal Verlaufen angesagt.

Schwierigkeitsgrad(e)

Wie bei jedem neuen Spiel heutzutage lässt sich der Schwierigkeitsgrad auch bei „Thief“ ändern bzw. einstellen. Fans der Reihe schätzen bei „Thief“ vor allem immer die Herausforderung. Die frühen „Thief“-Spiele waren verdammt schwer, war man erst einmal erwischt worden, ging es einem wirklich an den Kragen. Wie zu erwarten war, haben die Entwickler bei dem neuen „Thief“ die Schwierigkeit für den Bedarf der breiten Masse angepasst, sprich das Spiel ist relativ easy geworden und sorgt mit seinen vielen Hilfestellungen (blau leuchtend hervorgehobene Markierung interaktiver Objekte zum weiteren Vorankommen, glitzernde Beutestücke, damit nicht mehr so akribisch gesucht werden muss, anspruchsloses Knacken von Schlößern ohne nennenswerte Herausforderung) dafür, dass Frustrationsmomente gar nicht erst aufkommen müssen. Zugegeben, durch das Einstellen des Schwierigkeitsgrades kann man sich natürlich das Durchspielen auch schwerer gestalten um die Herausforderung zu suchen, aber auch bei den höchsten Graden kommt der neue Teil einfach nicht an die Qualität der beklemmenden, dabei aber auch nervenzerreißend spannenden Herausforderung und Schwierigkeit der alten Teile ran. Ein kleines Trostpflaster für die eingefleischten Hardcore-Fans, die diesem Umstand hinterher trauern, gibt es aber: Das Entwicklerteam von Eidos hat beim Einstellungssystem hierfür die Funktion integriert den Schwierigkeitsgrad und die Funktionen früherer Spiele übernehmen zu können. Scheint also, als ob sie die treuen Fans nicht vergessen haben.

Fazit

Das neue „Thief“ versteht sich als Neuauflage der „Thief“-Thematik und soll keine Cover-Version des ersten Teils darstellen. Es wurde zwar an diesen angelehnt, bietet aber eine komplett neue Story und wartet mit neuen Charakteren auf. Für alle Newcomer ist es ein formidabler Vertreter des Stealth-Genres und durch die rundum gute Ausarbeitung des Spiels ist das Ding eine runde Sache und so fühlt es sich auch beim Spielen an: Man kommt einfach nicht mehr weg! Und den Fans sei beruhigend versichert: „Thief“ hat nichts von seinem altem Charme verloren, im Gegenteil! Die Atmosphäre und Stimmung ist sehr gut aufgegriffen worden und auch Elemente der frühen „Thief“-Teile sind inkludiert worden, wie z.b. die Wasser-, Feuer- und Moospfeile. Wer dann noch den Schwierigkeitsgrad der alten Spiele übernimmt, findet einen absolut authentischen, gelungenen „Thief“-Vertreter in einer erfrischend neuen Aufmachung vor. Also worauf wartet ihr? Ran an die Konsole oder den PC! Ich bin jetzt wieder zocken, Garrett ruft! 😉

PRO:

  • wunderschöne, gelungene Atmosphäre
  • tolle Soundkulisse
  • klasse Zwischensequenzen
  • gute Dialoge und Synchronisation
  • angenehmes Steuersystem
  • gut ausgearbeitete Story und Missionen

CONTRA:

  • gewöhnungsbedürftiges, unübersichtliches Mapdesign
  • fehlplatzierte Stimmen überdecken andere Geräusche

(4,5/5)

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