Das Wunder von New York

Kanada. Der Ex-Häftling Dennis muss nach der Rückkehr zu seiner Familie mit Entsetzen feststellen, dass seine Frau ihn während seiner Zeit im Knast abgeschrieben hat und nicht nur das: Sie hat sogar der gemeinsamen Tochter erzählt er wäre an Krebs gestorben. Und als ob das nicht schon genug wäre, erfährt er auch noch von ihr, dass sie nun ausgerechnet mit dem Ex-Partner von Dennis zusammen ist.

Wütend und verzweifelt macht er sich auf den Weg und trifft auf seinen Ex-Partner (Rene) in einer Bar, wo er ihm natürlich erst einmal eine verpasst. Im weiteren Gespräch erfährt er von Rene, dass dieser ein lukratives Geschäft gefunden hat: Er verkauft in den Wochen vor Weihnachten Weihnachtsbäume in New York. Der frisch aus dem Gefängnis entlassene Dennis versucht Rene zu überreden ihn mitzunehmen – trotz der angespannten Situation zwischen den beiden – da er nichts mehr besitzt und erst einmal wieder auf die Beine kommen muss.

Doch so einfach wie Rene das Geschäft vorgestellt hat, soll es nicht laufen für die beiden. Gemeinsam erleben sie eine interessante Vor-Weihnachtszeit mit Höhen und Tiefen und vor allem Anfangsschwierigkeiten beim Verkauf und lernen dabei wieder miteinander auszukommen.

UND?

Wer bei diesem Film einen kitschigen, vorweihnachtlich nervigen Hollywood Blockbuster zum Lachen erwartet, ist hier an der verkehrten Adresse. Das Wunder von New York ist ein gemächlicher Film, mit ruhiger Handlung, ohne großartige Aufschwünge. Man könnte fast meinen er plätschert vor sich hin. Die im Film erzeugte Stimmung rührt von passenden, musikalischen Untermalungen diverser Szenen und authentischen Umgebungseindrücken sowohl landschaftlich als auch städtisch her. Dabei kommen öfter auch weihnachtliche Stücke zum Einsatz, die allerdings im Gegensatz zu typischen Hollywood-Weihnachtsfilmen bei diesem Film nicht den Gehörsinn überstrapazieren. Besonders schöne Einblicke werden in das vorweihnachtliche New York gegeben, allerdings kommen diese zu kurz. Die meiste Zeit spielt der Film im verwahrlosten, langweiligen Randgebiet von New York.

Durch fehlende visuelle und akustische Effekte verlässt sich der Film eher auf die durchaus ansehnliche schauspielerische Leistung der beiden Hauptcharaktere sowie, welche hier besonders zu erwähnen ist. Viel Wert wird auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und deren Entwicklung gelegt, wodurch sich auch interessante Konstellationen ergeben. Der Film bleibt bis zum Ende ernst. Es gibt jedoch immer wieder unerwartete, überraschende Wortwitze und kreative Pointen, sodass die Stimmung zeitenweise durchaus aufgelockert wird. Durch eine unerwartete Wendung gegen Ende des Films wird auch zu einem zwar nicht perfekten Happy End, aber doch durchaus zufriedenstellendem Ende hingeführt.

Die Umsetzung der beiden Ex-Kriminellen, die auf harte Weise zur Ehrlichkeit zurück zu finden versuchen, ist nett inszeniert und berührt aufgrund der guten schauspielerischen Leistung emotional. Allerdings fehlt der Schwung, ein gewisser Pepp, der zur Mitte des Films kurz sichtbar ist, dann aber wieder so schnell verschwunden ist, wie er kam. Wer die Nase vollhat von kitschigen, überdrehten und visuell überreizten Weihnachtsfilmen, dem sei dieser Film empfohlen, trotz seiner fast zu gemütlichen Art und stellenweiser Langatmigkeit. (3/5)

BLU-RAY

Bild: 2,35:1 | HD 1080/24p
Ton: Deutsch, Englisch DTS-HD 5.1
Extras:

• Original Kinotrailer

EAN: 4020628900120