Far Cry 4

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far cry 4 xbox one cover
kategorie: Spiel
genre: First-Person-Shooter
publisher: Ubisoft
plattform: PC, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One

VÖ: 18.11.2014

Don’t CRY for me Kyrat

Ajay Ghale ist traurig, denn kürzlich verstarb seine geliebte Mutter. Grund genug ihrem letzten Wunsch nach zu kommen und ihre Asche in die vom Bürgerkrieg gebeutelte Heimat Kyrat zu schaffen. So weit, so ehrenvoll. „Far Cry“ wäre an dieser Stelle nicht „Far Cry“, wenn das nicht ordentlich in die Hose gehen würde. Nach einer missglückten und eskalierten Passkontrolle in den wirklich unglaublich schönen Bergen des Himalayas finden wir uns also gleich am Esstisch sitzend zusammen mit dem selbsternannten und irren König des Landes Pagan Min wieder. Da wir uns in dieser Gesellschaft unwohl fühlen, machen wir dass wir verschwinden. Es folgen Flucht, Verfolgung, Hilfe, kurze Klettereinlagen und dann sind wir angekommen … Irgendwie.

Hier gibt es Aufgaben

Machte sich der karibische Vorgänger noch die Mühe unseren Helden als Normalbürger in einer mehr oder weniger ausweglosen und brutalen Ausnahmesituation darzustellen, verzichtet „Far Cry 4“ hier gleich komplett darauf und gibt uns sofort klare Ansagen. Logisch, vom Asche verstreuen, direkt zum Retter der Nation. Wie wir das im echten Leben eben auch tun würden, schnappen wir uns ein paar Knarren und machen uns auf, die Bürger Kyrats von seiner Obrigkeit und deren Tyrranei zu befreien. Klaro, ist doch kein Ding. Ein wenig Tiefgang will man mir vorgaukeln, in dem ich mich zwischen den Aufgaben der beiden unterschiedlichen Widerstandsführer Sabal und Amita entscheiden darf. Anfangs jedoch fällt es schwer zu erkennen, was der jeweilige Ansprechpartner denn überhaupt bezweckt. Später ist es ein nettes Feature, welches zumindest das Thema des Bürgerkrieges etwas greifbarer macht.

Far Cry 3.5

Da uns die Urversion dieses Spieles, bekannt als „Far Cry 3“, ja nicht fremd ist, machen wir uns also auch in dieser Modifikation gleich auf die Suche nach den erstbesten Funktürmen. Die sehen hier anders aus, aber sorgen genauso dafür, dass wir mehr von der Karte sehen und neue Spielzeuge im Shop freigeschalten werden. Okay, diesen vierten Teil als Mod einzustufen ist hart, aber so fühlt es sich tatsächlich an. Die Figuren skurril, die Action spektakulär, die Optik fantastisch. Der Schauplatz ist anders, neu und unverbraucht, aber auch das ist nach zwanzig Minuten Spielzeit vergessen. Ich rassle meine Aufgaben also ab und tue grundlegend die gleichen Dinge wie vor drei Jahren. Damit baut sich Ubisoft nach „Assassin’s Creed“ nun also eine zweite große Marke auf, die dem „Schauplatz wechsel dich“ Spielchen fröhnt. Türme und Plakate zum Abreißen können jedenfalls schonmal von der To do-Liste …

EleFUNten

Nach wenigen Spielstunden wurde es endlich klar. Mehr aus Ermangelung weiterer sinnvoller Skills im Skilltree, den man ähnlich den Tattoos aus Teil drei nach und nach durch seine Erfahrung freischalten kann, betätigte ich den alles entscheidenden Button. Auf einmal konnte ich Elefanten kapern. Diese großgewachsenen, natürlichen Panzer sorgen im Gehirn des Spielers für einen drastischen IQ Absturz und pegeln eben jenen auf dem des üblichen GTA Amokläufers ein. Fortan wurden Dumbos Kumpels meine ständigen Gefährte(n). Man räumt ganze Autos aus dem Weg, stürmt Lager, egal! Alles macht mehr FUN mit einem EleFUNten. Nebenbei fiel übrigens negativ auf, dass die Wachen es nicht für nötig halten Alarm auszulösen, wenn ich hoch zu Dickhäuter einreite, es aber umso schlimmer finden, wenn ich ganz allein bin. Für mich allerdings ganz nett, denn mehr XP bekomme ich ohne nervige Aufmerksamkeit und leichter ist es so auch noch.

Vom Lager zur Festung

Eine Neuerung gab es ja doch noch. Die schwerer einzunehmenden Festungen im Spiel. Zugegeben, in die erste wollte ich irgendwie mit meinem dickhäutigen Benjamin einreiten, leider führte das relativ schnell zu unser beider Tod. Hier darf man sein Können also wirklich beweisen. Ohne einen gescheiten Plan bekommt man diese großen Lager quasi nicht eingenommen. Radikale Varianten wie das Einschweben von oben mittels Gyrokopter oder Gleiter sind ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Mit den wichtigsten Grundlagen im Skilltree und ein paar ordentlichen Verbesserungen unseres Equipments durch gehäutete Tiere im Herstellungsmenü ist allerdings auch das zu schaffen. Ähnlich wie in Teil drei. Dann eben doch eine Mod. Aber eine schicke!

Fazit

„Far Cry 4“ ist ein unglaublich schöner Open World-Shooter. Wie schon sein Vorgänger macht er vieles richtig, doch irgendwie hat man es versäumt ihm eine wirklich eigene Note abseits des Settings zu geben. Die im Vorgänger aufgrund seiner Entwicklung so oft bemängelte Hauptfigur erscheint mir im Gegensatz zu Ajay mittlerweile soviel realistischer. Die Höhenunterschiede und Klettereinlagen ändern am Eindruck einer Modifikation so richtig auch nichts. In meiner Erinnerung werden allem Anschein nach nur die wilden Touren mit meinem Elefanten bleiben. Brains out!

PRO:

  • sehr schöne Optik
  • unverbrauchtes Szenario
  • viele Freiheiten
  • Elefanten

CONTRA:

  • kaum Neuerungen
  • unglaubwürdige Charakterentwicklung
  • eintönige, da altbekannte Nebenaufgaben
  • nicht immer eindeutige Entscheidungen

3/5

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